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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Samstag, 24. Dezember 2022 12:00 Uhr
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Ende des intensiven Dauerregens entlang des nördlichen Alpenhauptkamms, im Unterwallis und im südlichen Jura. Entspannung der Hochwasserlage. 

Zwischen Donnerstagabend und Samstagabend fielen vom Unterwallis, dem Alpenhauptkamm entlang bis zum Alpstein sowie im südlichen Jura ergiebige Niederschläge. Während der Warnperiode fielen zwischen 50 und 120 mm Regen, lokal bis zu 130 mm. Die Schneefallgrenze lag während des Ereignisses meist über 2000 m. Sinkende Wasserstände im Westen. Am Abend sinken die Pegelstände auch im Osten.  
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Hochwasser 2 Alpennordhang, Genferseeregion, Jura 23.12.22, 12 Uhr 24.12.22, 12 Uhr

Wetter  (Stand: 24.12.2022, 12:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Mit einer starken westlichen bis südwestlichen Höhenströmung wurde sehr milde und feuchte Atlantikluft zu den Alpen geführt. Diese Strömung verlagert sich vorübergehend nach Norden und macht Platz für eine allmählich trockenere, aber immer noch sehr milde Luftmasse.

Seit Donnerstag 21 Uhr wurden folgende Niederschlagsmengen registriert:

Waadtländer Jura: 40-105 mm.

Unterwallis und Chablais, westliche Voralpen: 30-130 mm.

Zentraler und östlicher Alpennordhang: 40 bis 90 mm, lokal 90 bis 120 mm, in Nord- und Mittelbünden zwischen 10 und 30 mm.

Die Schneefallgrenze lag zu Beginn des Ereignisses bei 1600-1800 m und blieb in der Folge meist über 2000 m. Inneralpin, insbesondere im Oberwallis, blieb die Schneefallgrenze tiefer. In der Nacht auf Samstag sank sie von Norden her wieder gegen 1600 m ab, im Berner Oberland verblieb sie bei etwa 1800 m.

Der starke Westwind mit Böen von zum Teil über 100 km/h führte zu grossen Schneeverwehungen, vom SLF wird vor einer grossen Lawinengefahr (Stufe 4) gewarnt. 

Prognose

Die kräftigen Niederschläge, welche am Donnerstagabend einsetzten, klingen im Laufe des Samstags von Westen her ab. In der Nacht auf Sonntag lockert die Bewölkung auf. Am Montag setzt von Westen her erneut Regen ein. 

Im Waadtländer Jura, im Chablais und Unterwallis sowie in den westlichen Voralpen werden noch 0 bis 5 mm Niederschlag erwartet, in den zentralen und östlichen Voralpen und Alpen 5 bis 15 mm. Die Schneefallgrenze bleibt bei rund 1600 Metern. 

 

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 24.12.2022, 12:00 Uhr)

Aktuelle Situation

In der Nacht auf Freitag stiegen die Flüsse auf der Alpennordseite verbreitet an. Insbesondere in den westlichen Landesteilen wurde an zahlreichen Flüssen die Gefahrenstufe 2 erreicht, etwa an Arve, Areuse, Gürbe, Saane und Simme.

Im Emmental und Entlebuch fielen in der Nacht auf Samstag deutlich höhere Niederschlagsmengen als erwartet, so dass auch die Emme und die Kleine Emme bis in die Gefahrenstufe 2 anstiegen.

In der Westschweiz fallen die Pegelstände seit den Morgenstunden und die Hochwasserlage entspannt sich zunehmend. Lediglich am Doubs steigen die Wasserstände noch.

In der Ostschweiz, insbesondere bei der Thur, steigen die Wasserstände noch und haben ihre Höchststände noch nicht erreicht. Auch am Hochrhein steigen die Wasserstände aufgrund der erhöhten Zuflüsse noch weiter an.

Prognose

Mit den nachlassenden Niederschlägen sinken die Wasserstände In der Westschweiz weiter. Lediglich am Doubs wird es zu einem weiteren Anstieg der Pegelstände kommen. Es ist davon auszugehen, dass der Doubs am Heiligabend die Gefahrenstufe 2 für einige Stunden erreicht, bevor der Wasserstand auch hier zu sinken beginnt.

Im Einzugsgebiet der Thur folgt die Entspannung leicht verzögert. Die Gefahrenstufe 2 wird nicht erreicht. In dieser Region beginnen die Wasserstände am Nachmittag und Abend zu sinken.

Am Hochrhein werden die Pegel aufgrund der erhöhten Zuflüsse noch bis Samstagabend weiter ansteigen, die Wasserstände bleiben jedoch deutlich unterhalb der Gefahrenstufe 2.

Da sich die Hochwasserlage grossflächig entspannt und auch in den oben aufgeführten Regionen keine weiteren Anstiege in Schadensbereiche zu erwarten sind, wird die Lagebeschreibung mit diesem Naturgefahrenbulletin abgeschlossen. Aktualisierte Vorhersagen werden weiterhin auf den Seiten des BAFU veröffentlicht.