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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Freitag, 17. November 2023 11:00 Uhr
Nächste Information: Samstag, 18. November 2023 00:00 Uhr

Starker Schneefall am Alpennordhang. Ende des starken Sturms auf der Alpennordseite.  Hochwasser am Genfersee, am Doubs und an der Aare unterhalb des Bielersees. 

Zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen bewirkte ein Sturmtief auf der Alpennordseite Böenspitzen zwischen 80 und 120 km/h, in erhöhten Lagen wurden bis 150 km/h erreicht. In Verbindung mit einer Nordstaulage fallen am Freitag am Alpennordhang oberhalb von 1500 Metern 40 bis 60 cm Neuschnee.  Entwarnung für Thuner-, Bieler- und Vierwaldstättersee. Am Doubs und am Genfersee bleiben die Hochwasserwarnungen noch bestehen. Zur Entlastung der Jurarandseen wird der Ausfluss aus dem Bielersee weiterhin auf hohem Niveau reguliert. 
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Hochwasser 3 Aare unterhalb Bielersee 15.11.23, 15 Uhr 21.11.23, 11 Uhr
Schnee 3 zentraler Alpennordhang, östlicher Alpennordhang 17.11.23, 00 Uhr 18.11.23, 00 Uhr
Hochwasser 2 Doubs, Genfersee 16.11.23, 11 Uhr 21.11.23, 11 Uhr

Wetter  (Stand: 17.11.2023, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Sturmtief «Frederico» ist in der Nacht auf Freitag über Süddeutschland nach Osten gezogen. Dies hat auf der Alpennordseite zu stürmischen Westwinden geführt. Dabei wurden am Juranordfuss und im Mittelland verbreitet Böenspitzen von 80 bis 100 km/h verzeichnet. Lokal wurden auch 100 km/h überschritten, so in Bern mit 102 km/h und besonders in Wädenswil mit 117 km/h und in Luzern mit 118 km/h. Noch stärker war der Sturm in erhöhten Lagen und besonders auf den Jura- und Voralpengipfeln. Dort wurden Böenspitzen von 120 bis 140 km/h verzeichnet, auf dem Bantiger wurden sogar 152 km/h notiert. Durch den Druckanstieg kamen in den nördlichen Alpentälern in der zweiten Nachthälfte ebenfalls starke bis stürmische Winde auf. Die Windspitzen erreichten dabei Werte von 70 bis 90 km/h. Die Winde haben gegen den Freitagmorgen hin deutlich nachgelassen und stellen kein warnrelevantes Ereigns mehr dar, womit die Warnung der Stufe 3 revoziert wurde.

Am Freitag hat sich am zentralen und östlichen Alpennordhang eine Staulage mit ergiebigen Schneefällen eingestellt. Die Schneefallgrenze sank seit Mitternacht von 1500 auf rund 1000 Meter. Seit Beginn des Ereignisses sind bis am Freitagvormittag örtlich bereits 10 cm Neuschnee gefallen.

Prognose

Die Nordstaulage dauert bis Freitag 24 Uhr an. Zwischen Freitagvormittag und Freitag 24 Uhr fallen am Alpennordhang oberhalb von 1500 Metern nochmals zwischen 30 und 50 cm Neuschnee, wodurch geamthaft betrachtet 40 bis 60 cm Neuschnee erwartet werden, was der Warnstufe 3 entspricht. Auf 1000 Metern Höhe werden im gleichen Zeitraum 10 bis 20 cm Neuschnee erwartet. Die Schneefallgrenze liegt bei 800 bis 1000 Metern. 

Morgen Samstag kommt es zu einer vorübergehenden Wetterberuhigung, bevor auf Sonntag aus Westen einfliessende, mildere Atlantikluft neue Niederschläge bringt. Die Mengen dürften dabei nördlich der Alpen und in den Alpen zwischen 5 und 15 mm liegen, die Schneefallgenze steigt auf 1800 bis 2200 Meter. Auf der Alpensüdseite bleibt es trocken.

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 17.11.2023, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Die Pegelstände der in den letzten Tagen von Hochwasser betroffenen Flüsse und Seen sind weiter gesunken. Aktuell befinden sich die Wasserstände lediglich am Doubs und am Genfersee noch innerhalb der Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr). Der Abfluss aus dem Bielersee wird weiterhin hoch gehalten, um die hohen Wasserstände der Jurarandseen möglichst rasch zu senken. Die Abflussmenge der Aare unterhalb des Bielersees bis zur Mündung Emme liegt daher weiterhin in der Gefahrenstufe 3. 

Die Wasserstände des Vierwaldstätter-, Thuner-, und Bielersees sowie des Zihlkanals liegen wieder unterhalb der Gefahrenstufe 2. Die Hochwasserwarnungen für diese Gewässer werden somit aufgehoben.

 

Prognose

Die zu erwartenden Niederschläge können für kurzzeitige und leichte Anstiege der Wasserstände führen. Generell ist in den nächsten Tagen mit weiter sinkenden Pegelständen zu rechnen.
Am Doubs und am Genfersee sinken die Wasserstände nur langsam, so dass hier die Hochwasserwarnung der Gefahrenstufe 2 noch aktiv bleibt.  Beide Gewässer werden voraussichtlich erst am Wochenende wieder in die Gefahrenstufe 1 sinken. Sobald sie die Gefahrenstufe 1 erreichen werden sie entwarnt.

Die Aare unterhalb des Bielersees wird in den nächsten Tagen weiterhin viel Wasser führen und verbleibt zwischen Biel und Solothurn in Gefahrenstufe 3. Unterhalb dem Zufluss der Emme bleibt die Warnung Gefahrenstufe 2 aktiv.