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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Mittwoch, 15. November 2023 11:00 Uhr
Nächste Information: Donnerstag, 16. November 2023 11:00 Uhr

Ende des intensiven Dauerregens am Alpennordhang und im Unterwallis. Weiterhin Hochwassergefahr auf der Alpennordseite. 

Zwischen Sonntag- und Mittwochmorgen fielen am Alpennordhang verbreitet Niederschlagsmengen von 80 bis 100 mm, teils bis etwa 150 mm. Im Unterwallis und in den Waadtländer Alpen wurden Mengen von 110 bis 180 mm gemessen.  An verschiedenen Flüssen und Seen auf der Alpennordseite gilt weiterhin Gefahrenstufe 2 oder 3. Die Arve erreichte am Mittwochmorgen das Maximum im Bereich der Gefahrenstufe 5. Sie sinkt nun rasch und erreicht voraussichtlich in der Nacht auf Donnerstag die Gefahrenstufe 1 (keine Gefahr). 
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Hochwasser 3 Hochrhein 14.11.23, 21 Uhr 16.11.23, 11 Uhr
Hochwasser 3 Bielersee, Thunersee 15.11.23, 01 Uhr 16.11.23, 11 Uhr
Hochwasser 3 Aare unterhalb Thunersee, Arve 15.11.23, 11 Uhr 16.11.23, 11 Uhr
Hochwasser 2 Doubs, Genfersee, Rhone von Genfersee bis Chancy 13.11.23, 11 Uhr 16.11.23, 11 Uhr
Hochwasser 2 Aare unterhalb Bielersee 14.11.23, 11 Uhr 16.11.23, 11 Uhr
Hochwasser 2 Saane, Zihlkanal 15.11.23, 11 Uhr 16.11.23, 11 Uhr
Hochwasser 2 Vierwaldstättersee 15.11.23, 11 Uhr 17.11.23, 11 Uhr

Wetter  (Stand: 15.11.2023, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Von Sonntag- bis Mittwochmorgen sind am Alpennordhang verbreitet 80 bis 100 mm Niederschlag gefallen. Vom Alpstein über die Glarner- bis zu den Schwyzer Alpen und in Teilen der Berner Alpen wurden gebietsweise 100 bis 150 mm gemessen. Am meisten Niederschlag wurde mit 110 bis 180 mm im Unterwallis und in den Waadtländer Alpen registriert.

Die Schneefallgrenze lag zu Beginn des Ereignisses teils in den Niederungen und stieg in der Folge bis am Dienstagmorgen auf rund 2900 Meter in den westlichen Alpen und 2700 Meter in den östlichen Alpen. Mit Ankunft einer Kaltfront sank die Schneefallgrenze am Dienstagabend zunächst gegen 2000 Meter und in der Nacht auf Mittwoch allmählich gegen 1500 Meter. Die grössten Niederschlagsmengen fielen im Zeitraum mit einer Schneefallgrenze oberhalb 2000 Meter.

Die Niederschläge haben am Mittwochvormittag deutlich nachgelassen. Die Warnungen der Stufe 3 und Stufe 4 für den Alpennordhang beziehungsweise das Unterwallis wurden deshalb aufgehoben.

Prognose

Von Mittwoch- bis Donnerstagnachmittag sorgt ein Zwischenhoch vorübergehend für eine Wetterberuhigung und meist trockenes Wetter.

Am Donnerstagabend gelangt die Schweiz in den Einflussbereich eines kleinräumigen Sturmtiefs, welches bis Freitag von Frankreich über Mitteldeutschland nach Österreich zieht. Die exakte Zugbahn und Intensität des Tiefs ist noch unsicher. Die zu erwartenden Böenspitzen liegen derzeit in den Niederungen im Bereich von 70 bis 100 km/h und in den Kamm- und Gipfellagen des Juras beziehungsweise der Alpen bei 110 bis 150 km/h. Es wurde daher für die Alpennordseite eine Vorwarnung der Stufe 3 für starken Sturm ausgegeben.

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 15.11.2023, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Die grossen Niederschlagsmengen mit teilweise hohen Intensitäten haben die Gewässer auf der Alpennordseite verbreitet stark ansteigen lassen. Die hohe Schneefallgrenze und die Schneeschmelze in den höheren Regionen haben die Abflüsse zusätzlich verstärkt. Viele Pegel haben die Maximalstände in der Nacht auf Mittwoch erreicht und sind zwischenzeitlich bereits markant gesunken. Am Mittwochmorgen noch steigende Wasserstände zeigen insbesondere die Seen sowie einige Flüsse unterhalb der Seen.

Bei den Flüssen wurde verbreitet die Gefahrenstufe 2 bis 3 erreicht. Bei verschiedenen Flüssen wurde sogar die Gefahrenstufe 4 oder 5 gemessen. Die Mentue, die Broye, die Veveyse und die Simme haben kurzzeitig die Gefahrenstufe 4 erreicht, befinden sich aber mittlerweile wieder in der Gefahrenstufe 1. Auch die Saane hat die Gefahrenstufe 4 erreicht, ist aber auch wieder am Sinken. Eine Stufe 5 erreicht wurde bei folgenden Flüssen: Sarine, Gürbe und Kander. Auch hier sind die Abflüsse stark am zurückgehen und die Pegel von Gürbe und Kander liegen bereits wieder unterhalb der Gefahrenstufe 2. Die Arve bei Genf ist in der Nacht auf Mittwoch auch bis in die Gefahrenstufe 5 angestiegen.

Bei den Seen wurde bis Mittwochmorgen die Stufe 2 am Genfersee und am Thunersee sowie die Stufe 3 am Bielersee erreicht.

Prognose

Die Pegel der kleinen und mittleren Fliessgewässern werden tendenziell weiter sinken und es sind keine grösseren Wiederanstiege zu erwarten. Deshalb wird die regionale Warnung für diese Gewässer aufgehoben. Auch für viele grössere Flüsse kann die bestehende Warnung aufgehoben werden.

An der Arve wurde das Pegelmaximum am Mittwochvormittag erreicht. Der Abfluss wird im Verlauf des Mittwochs rasch zurückgehen und voraussichtlich in der Nacht auf Donnerstag wieder die Gefahrenstufe 1 (keine Gefahr) erreichen. Aktuell wird sie mit Gefahrenstufe 3 bewarnt. Die Warnungen an der Aare unterhalb des Thuner- und Bielersees bleiben bestehen. Der Abfluss der Saane wird weiter rasch zurückgehen und es kann eine Rückstufung vorgenommen werden. Am Hochrhein werden die Abflüsse am Mittwoch weiterhin im Bereich der Gefahrenstufe 3 bleiben, eine Rückstufung erfolgt dann voraussichtlich am Donnerstag.

An den grossen Seen sind am Mittwoch weitere Anstiege zu erwarten - dies aufgrund der immer noch hohen Zuflüsse sowie aufgrund der teilweise noch gedrosselten Seeausflüsse. Die bisherigen Warnungen bleiben bestehen: Gefahrenstufe 2 am Genfersee und Gefahrenstufe 3 am Bieler- und Thunersee. Der Vierwaldstättersee wird die Gefahrenstufe 2 voraussichtlich knapp erreichen und wird neu bewarnt.

Station Gefahrenstufe Maximum Zeitpunkt Maximum
Lac Léman - St - Prex 2 372.45 - 372.55 m³/s 16.11.23, 06 Uhr - 17.11.23, 18 Uhr
Thunersee - Spiez 3 558.15 - 558.2 m ü. M. 15.11.23, 12 Uhr - 18 Uhr
Vierwaldstättersee - Luzern 2 434 - 434.05 m ü. M. 15.11.23, 18 Uhr - 16.11.23, 06 Uhr