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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Mittwoch, 20. November 2024 12:15 Uhr
Nächste Information: Donnerstag, 21. November 2024 11:00 Uhr

Ende der ergiebigen Niederschläge im Jura und in den Alpen sowie des stürmischen Windes im westlichen Flachland. Starke Schneefälle im zentralen und östlichen Mittelland, in der Nordwestschweiz sowie in den westlichen Alpen und im Oberwallis. 

Die stürmischen Winde im westlichen Flachland und der ergiebige Regen im Jura liessen in der Nacht auf Mittwoch nach. Die starken Schneefälle in den Voralpen und Alpen gingen am Mittwochvormittag zu Ende. Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung werden zwischen Donnerstagnachmittag und Freitagvormittag besonders im zentralen und östlichen Mittelland, in der Nordwestschweiz sowie in den westlichen Alpen und im Oberwallis starke Schneefälle erwartet. 
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Schnee 3 Oberwallis, Wallis, Westliche Voralpen 21.11.24, 12 Uhr 22.11.24, 06 Uhr
Schnee 3 Nordwestschweiz, nördlicher Jura, zentrales Mittelland, östliches Mittelland 21.11.24, 15 Uhr 22.11.24, 06 Uhr

Wetter - Aktuelle Situation  (Stand: 20.11.2024, 12:15 Uhr)

Allgemeine Lage

Am Mittwoch stellt sich vorübergehend eine Wetterberuhigung ein. Am Donnerstag zieht ein Tief eingelagert in eine stürmische West- bis Nordwestströmung von der Bretagne Richtung Alpenraum. Dieses Tief führt ab Donnerstagnachmittag feuchte, in der Höhe aber deutlich mildere Luft besonders zu den westlichen Landesteilen. In den bodennahen Luftschichten fliesst aus Nordosten zugleich kalte Polarluft zur Alpennordseite. In der Nacht auf Freitag überquert das Tief die Alpen Richtung Balkan, wodurch auf dessen Rückseite die Polarluft auch wieder zu den westlichen Landesteilen vorstossen kann. Gleichzeit lässt jedoch die Feuchtezufuhr relativ rasch nach.

Rückblick

Zwischen Dienstagnachmittag und Mittwochmorgen wurden im westlichen Flachland Böenspitzen von 60 bis 90 km/h, auf den Jurahöhen von bis zu 140 km/h gemessen. Im westlichen Jura fielen im selben Zeitraum 30 bis 60 mm Niederschlag. Am Alpennordhang, im Unterwallis und Chablais hielten die Schneefälle bis am späteren Mittwochvormittag an, oberhalb von rund 1800 Metern wurden dabei 25 bis 40 cm Neuschnee beobachtet.

Wetter - Prognose  (Stand: 20.11.2024, 12:15 Uhr)

Wahrscheinlichste Entwicklung

Zwischen Donnerstagnachmittag und dem frühen Freitagmorgen werden in Teilen des zentralen Mittellandes, im östlichen Mittelland und in der Nordwestschweiz verbreitet 10 bis 30 cm Neuschnee erwartet, oberhalb von 800 Metern ist mit bis zu 40 cm zu rechnen. Besonders in den Abendstunden ist in den betroffenen Regionen bei mässigen, zeitweise auch hohen Schneefallintensitäten in wenigen Stunden mit einer raschen Akkumulation der Schneedecke zu rechnen. Von den Kantonen Aargau-Solothurn an nord- beziehungsweise ostwärts wird derzeit erwartet, dass es durchgehend bis in die Niederungen schneit. Weiter westlich und auch südlich dürfte die Schneefallgrenze vorübergehend deutlich ansteigen. In den Zentralschweizer Voralpen und Alpen wahrscheinlich kurzzeitig bis auf etwa 1500 Meter, im Berner Oberland und weiter westlich bis gegen 2000 Meter. Am späten Donnerstagabend sinkt sie in allen Gebieten wieder bis in die Niederungen.

Im Unterwallis und entlang der westlichen Voralpen werden oberhalb von 1500 Metern 20 bis 40 cm Neuschnee erwartet. Im Oberwallis schneit es durchgehend bis auf den Talgrund und es ist mit Neuschneemengen von 10 bis 20 cm beziehungsweise oberhalb von 1500 Metern mit bis zu 40 cm zu rechnen. 

Unsicherheiten

Es gibt nach wie vor gewisse Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Zugbahn des erwähnten Tiefs. Je nachdem, ob das Tief eine etwas nördlichere oder südlichere Zugbahn über die Alpen einnimmt, gelangt die mildere Luft in der Höhe etwas weiter oder weniger weit nach Nordosten voran. Dies hat relativ grosse Auswirkungen auf die Schneefallgrenze und damit auf die Gebiete, die vom starken Schneefall betroffen sein können. Bei einer etwas südlicheren Zugbahn würde das bedeuten, dass auch das Flachland der Regionen Bern, der Zentralschweiz und unter Umständen sogar das westliche Flachland von starken Schneefällen betroffen sein können. Aus diesem Grund wurde für das westliche Flachland eine Vorwarnung der Stufe 3 ausgegeben.

Ist die Zugbahn hingegen noch etwas nördlicher, wobei diese Variante nach den heutigen Modellunterlagen eher unrealistisch scheint, würden sich die Schneefälle auf die nördlichen und östlichen Teile des Flachlandes beschränken.

Im Übergangsbereich zwischen Regen und Schnee kann es ausserdem zeitweise auch zu Eiskörnern oder lokal womöglich auch zu gefrierendem Regen kommen.