Inhaltsbereich

Questa communicaziun stat per il mument a disposiziun mo en tudestg .

Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Donnerstag, 23. Oktober 2025 11:00 Uhr
Nächste Information: Freitag, 24. Oktober 2025 11:00 Uhr

Starker Sturm auf der Alpennordseite und intensiver Dauerregen im Unterwallis, im Chablais und im Jura Mässige Hochwassergefahr an der Arve. 

Zwischen Donnerstagmorgen und Freitagmorgen werden auf der Alpennordseite stürmische Winde in den Niederungen und starke Niederschläge im Unterwallis, im Chablais und im Waadtländer Jura erwartet. Die Abflüsse der Arve und der Rhone steigen an.  
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Regen 3 Chablais, Jura, Unterwallis 23.10.25, 00 Uhr 23.10.25, 18 Uhr
Wind 3 Alpennordseite 23.10.25, 06 Uhr 24.10.25, 09 Uhr
Hochwasser 2 Arve 23.10.25, 15 Uhr 23.10.25, 21 Uhr

Wetter - Aktuelle Situation  (Stand: 23.10.2025, 11:00 Uhr)

Allgemeine Lage

Das Sturmtief «Benjamin» hat die Nordsee erreicht. Sein Sturmfeld hat die Alpennordseite erfasst und zieht am Donnerstagabend besonders in höheren Luftschichten nur langsam nach Osten ab. Im Unterwallis, im Chablais und im Waadtländer Jura führt der stürmische Südwestwind zu ergiebigen Niederschlägen.

Rückblick

Am Donnerstagvormittag frischte der Wind zuerst in den Bergen, dann auch im Flachland stark auf. Auf den Gipfeln des Juras und der Voralpen wurden Böen von 110 bis 130 km/h, in den Niederungen der Westschweiz 90 bis 110 km/h erreicht. Weiter östlich blieb der Wind zunächst noch schwächer. Zwischen Mitternacht und Donnerstagmorgen 10 Uhr wurden im Unterwallis 20 bis 35 mm Niederschlag gemessen und entlang des Juras rund 15 mm.

Wetter - Prognose  (Stand: 23.10.2025, 11:00 Uhr)

Wahrscheinlichste Entwicklung

Es werden Windböen in den Niederungen von 70 bis 110 km/h, in den Bergen oberhalb von 1000 Metern von 110 bis 130 km/h und oberhalb von rund 1800 m sogar bis zu 150 km/h erwartet. Am stärksten betroffen sind die höher gelegenen Regionen des Mittellandes oberhalb von 600 Metern sowie der Norden des Jura und die Region des oberen Genfersees. In den Bergen sind die exponierten Lagen des Jura und des Alpennordhanges am stärksten betroffen. Die intensivste Phase dauert in der Westschweiz noch bis etwa 15 Uhr, in der Deutschschweiz bis bis etwa 16Uhr. Der Sturm lässt in den Niederungen in der Folge langsam nach, bis Freitagmorgen sind jedoch weiterhin noch stürmische Winde bis 80 km/h möglich. In den Bergen wird der Sturm erst im Laufe des Freitags schwächer.

Im Unterwallis, im Chablais und im Waadtländer Jura werden zwischen Donnerstag 11 Uhr und 18 Uhr zusätzliche Niederschlagsmengen von 30 bis lokal 60 mm erwartet. Die Schneefallgrenze sinkt bis am Donnerstagabend von 2400 auf 1600 Meter.

Unsicherheiten

Die mit diesem Tiefdruckgebiet verbundene Instabilität und möglichen Gewitter könnten lokal zu stärkeren Windböen führen, weshalb die angegebenen Windspitzen einen ausreichend grossen Bereich abdecken, um diesen Unsicherheiten Rechnung zu tragen.

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 23.10.2025, 11:12 Uhr)

Aktuelle Situation

Viele kleine und mittlere Flüsse weisen erhöhte Abflussmengen auf.

Prognose

Die Arve in Genf wird im Verlauf des Donnerstags ansteigen und am frühen Abend eine Abflussspitze erreichen. Die Schwelle zur Gefahrenstufe 2 könnte vorübergehend überschritten werden. Der Fluss wird mit der Gefahrenstufe 2 bewarnt.

Die Rhone wird bei Porte du Scex anschwellen, dürfte aber gemäss aktuellen Prognosen unterhalb der Gefahrenstufe 2 bleiben.

Massenbewegungen  (Stand: 23.10.2025, 11:12 Uhr)

Aktuelle Situation

Die Niederschläge der vergangenen Tage haben zu einer Durchfeuchtung der Böden geführt.

Prognose

Mit den erwarteten intensiven Niederschlägen findet eine weitere Aufsättigung der Böden statt. In den Regionen Monthey–Val d’Illiez und Vallée du Trient ist mit spontanen Rutschungen zu rechnen. Die Situation in diesen Gebieten bleibt bis Freitagabend angespannt.